Der Kompost

Der Komposthaufen beschreibt die ideale, lebendige Regeneration. Vergänglichkeit und neues Leben gehen hier friedlich Hand in Hand. Den Vorgang der Kompostierung haben nicht wir Menschen erfunden – er findet tagtäglich statt – seit Milliarden von Jahren. Und er wird es auch noch weitere Milliarden Jahre tun. Genau betrachtet, ist die Kompostierung einer der natürlichsten und ursprünglichsten irdischen Vorgänge.
Es gibt kaum einen zweiten Ort auf der Welt, der den Kreislauf des Lebens so deutlich, und auf einem derart begrenzten Raum zeigt wie der Kompost.
Unseren Jüngsten zeigen wir mit Begeisterung, wie aus einem Samen im Erdreich eine Blume wächst. Nur wenigen von ihnen wird hingegen auch gezeigt, wie aus den Blumen und Blättern letztlich wieder nährstoffreicher Humus bzw. Erde entsteht.
Angesichts der Vielzahl der verwendeten, chemischen Düngemittel stellt sich jedoch eher die Frage, ob wir Eltern uns dieser Tatsache tatsächlich auch bewusst sind. Allein die Kinder vom pflanzlichen Wachstums-Kreislauf zu begeistern, hilft der Natur nur wenig. Wir sind es, die letztlich die Entscheidung über Chemie oder Natur treffen. Auch die Verwendung natürlicher Präparate (wie beispielsweise Guano oder Torf) ist zumindest umwelttechnisch fragwürdig.
Guano besteht überwiegend aus verwittertem Vogelkot der erst um die „halbe Welt“ - und dann in ihren Garten transportiert wird, und beim Abbau von Torf, werden komplette Hochmoore und die dortigen Lebensräume zerstört. In ihrem Garten werden sie davon natürlich nichts bemerken, aber wer  mal etwas über den eigenen Tellerrand hinaus schaut, wird darüber nachdenken.

Ganz so einfach sollte die Entscheidung für den Kompost im eigenen Garten jedoch nicht fallen. Da sind (neben dem guten Gewissen) auch noch eine Reihe weiterer Faktoren zu berücksichtigen.