Wie kann ich meinem Kompost helfen – was kann ich tun

Wie bereits beschrieben, kann der Rottevorgang durch unterschiedlichste Eingriffe (beispielsweise: diverse Zusätze und Vorbearbeitungen) beeinflusst werden. Allen gemeinsam ist jedoch das ihr primäres Ziel in der Verbesserung der Lebensbedingungen der Mikroorganismen begründet liegt. Anders ausgedrückt: „Je kuscheliger wir es ihnen machen, desto fleißiger sind sie".

vor der Kompostierung

Versuchen sie möglichst viele unterschiedliche Materialien in ihrem Kompost zu verwerten. Einseitige Befüllung (beispielsweise: nur Äste und Zweige oder nur Rasenschnitt) kann zur Austrocknung oder auch Fäulnis führen. Der Rasenschnitt bietet leichter zu lösende Nährstoffe – Die Zweige, Äste (auch gehäckselt) und Baumlaub sorgen für eine bessere Durchlüftung des Kompostes. Servieren sie ihren Mikroorganismen die Nährstoffe möglichst „Mundgerecht“. Je kleiner die Kompost-Bestandteile vorliegen, um so leichter können die Nährstoffe gelöst werden, und um so schneller werden sie arbeiten. In aller Regel kann die Zusammensetzung der Kompostmaterialien nicht frei gewählt werden. Der Kompost muss eben das Material „schlucken“, das gerade anfällt. Wir können dieses Material-Gemisch nicht immer perfekt abwägen – aber wir können und sollten wenigstens versuchen, leicht abzubauendes Material (wie beispielsweise Rasenschnitt mit hohem Stickstoffgehalt) mit einer möglichst ähnlichen Menge Blattlaub und Zweigen mit höherem Kohlenstoffgehalt zu mischen. Sehr wahrscheinlich werden wir das ideale Verhältnis von ca. 25 Teilen Kohlenstoff zu einem Anteil Stickstoff nur selten treffen. Die Kompostierung erfolgt jedoch trotzdem – möglicherweise nicht perfekt, oder vielleicht auch etwas langsamer als es möglich wäre – auf ein paar Tage mehr oder weniger wird’s wohl aber kaum ankommen.

das erste Mal / Geburtshilfe und Helfer

Der Kompost bildet die Kinderstube und den Lebensraum für all die kleinen Helfer, die bei der Kompostierung letztlich die Arbeit leisten. Hierunter befinden sich eine ganze Menge verschiedener Würmer sowie eine Unmenge verschiedener Pilze und Bakterien. Diese sind nicht automatisch im Kompost vorhanden, sondern wachsen häufig erst darin und vermehren sich dann auch sehr schnell. Bereits bestehende Komposterde kann daher gut zur „Anzucht“ bzw. als Basis für einen neuen Kompost verwendet werden. Ein funktionierendes Kompost-System wird somit praktisch zum Selbstläufer.

Der erste Kompost jedoch kann natürlich nicht bereits zu Beginn über all diese Organismen verfügen. Wer nicht auf das natürliche Wachstum warten möchte, kann seinem Kompost mit speziellen Kompostbakterien, - würmern und Pilzkulturen (sogen. Kompost-Startern) „auf die Sprünge helfen“. Diese können in Gärtnereien, im Fachhandel oder auch in einigen Baumärkten erworben werden. Ein „Schippchen“ fertiger Komposterde vom Nachbarn tut jedoch einen ähnlichen Dienst. Die Kompostwürmer ernähren sich überwiegend von möglichst weichen Bestandteilen aus Garten- und Küchenabfällen und wandeln diese direkt in Humus um. Hierfür benötigen sie jedoch Mineralstoffe die man ihnen sehr einfach in Form von Gesteinsmehlen zur Verfügung stellen kann. Diese sind als Gesteins-, Urgesteins- oder Natursteinmehle ebenfalls im Gartenfachhandel vor Ort oder online erhältlich.

aktive Unterstützung

Um den Rotteprozess zu beschleunigen sollte der Kompost stets feucht gehalten werden. Was dem Kompost ehemals als „Starthilfe“ gedient hat, kann natürlich auch später noch zur weiteren Unterstützung des Rotteprozesses verwendet werden. Wer Lust dazu hat, kann sich „sein Kraftfutter“ auch selbst zusammenmischen.
In einer Gießkanne vermischen sie 1-2 Liter warmes Wasser mit einem Kilogramm Zucker sowie einem Hefewürfel. Am nächsten Tag befüllen sie den Rest der Kanne und gießen damit ihren Kompost.
Womit sie ihren Kompost auch düngen, sorgen sie für eine gute Durchmischung – also dafür, dass die Nährstoffe nicht „obendrauf“ liegen, sondern auch den Ort erreichen, an dem sie benötigt werden. Liegen die Nährstoffe in wässriger Lösung vor, genügt es meist, den Kompost vor dem Gießen (beispielsweise mit einem Stock oder Ast) zu „perforieren“. Nährstoffe in Pulverform sollten stattdessen untergehoben werden.

Tipps & Tricks

Mit der Zugabe von Kalk (beispielsweise in Kalkdünger enthalten) können sie unangenehmen Gerüchen vorbeugen und gleichzeitig die vorliegenden Wildkrautsamen abtöten. Auch durch bereits sparsamen Eintrag von Kalkstickstoffen (ebenfalls als Dünger erhältlich) können Bodenschädlinge und Wildkrautsamen bekämpft werden. Grundsätzlich stützt sich der Erfolg der Kompostierung auf drei Säulen: die Vorbereitung (Zerkleinerung) sowie die fortwährende Vermischung und Feuchthaltung.